Morgen-und Tagesmeldungen des Ia,
zu dieser Zeit Oberstleuntnant i.G. Dr. Meier-Welcker

Dr. Meier- Welcker war von 26.09.1943 bis Ende November 1944 Ia der 389. ID
Sein engster Mitarbeiter war der 1.Ordonnanzoffizier, Hauptmann Grüter.

                                                                                              15.10.1943

Morgenmeldung

Im Laufe der Nacht, mit Ausnahme von geringem beiderseitigem Störungsfeuer keine Gefechtstätigkeit. Der Dnjepr ist im Steigen begriffen.

Tagesmeldung

An einigen Stellen im Divisionsabschnitt feindlicher Beschuß durch Pak und Granatwerfer.
Das Herausziehen des II./Gren.Rgt.545 aus der Front hat begonnen.
Der Dnjepr ist in den letzten Tagen um 50cm gestiegen.

Die Verschiebung der Divisions- Artillerie nach Osten ist eingeleitet. 11./Art.Rgt.389 erreicht heute Abend die Gegend Tschaplischtsche.

Durch die mehrmaligen Umgliederungen und Abschnittserweiterungen der letzten Zeit ist ein empfindlicher Mangel an Fernsprechkabel eingetreten. In dem 47 km breiten Abschnitt kann nur bei ausreichender Belieferung mit Kabel sicher geführt werden. Vermehrte Zuweisung von Kabel ist deshalb erforderlich.
Pegelstand im Dnjepr unverändert.

                                                                                              16.10.1943

Morgenmeldung

Nordostw. Woronowka wurde am späten Nachmittag eine Ansammlung feindl. Panjewagen unter Feuer genommen. Ein von der Insel Sewinjatschij in der ersten Nachthälfte ausgehendes Unternehmen zum Einbringen von Gefangenen hatte keinen Erfolg.

Während der Nacht beiderseitige geringe Feuertätigkeit.

Die Übernahme des rechten Nachbar- Btl.- Abschnittes durch II./Gren.Rgt.545 sowie die Übergabe des linken Abschnitts Teilen an 167.I.D. ist im Gange.

Durch anhaltenden Regen ist eine schnelle Verschlechterung der Wege eingetreten.

Tagesmeldung

Im Abschnitt der Division nur geringes feindl. Störungsfeuer.

In Gegend nördl. Hf. Smytnizar war heute Morgen der feindl. Übersetzverkehr reger als an den Vortagen.
Die Ablösung mit II./Gren.Rgt.545 am linken Flügel der 320. I.D. wurde heute Morgen beendet. I./Gren.Rgt.545 ist im Anmarsch nach Gegend Klotschkowo. Die Ablösung, mit Vorkommandos bereits eingeleitet, wird voraussichtlich am 17.10. früh abgeschlossen sein. Der Abschnittsteil auf der Insel Gassjatschij wurde am frühen Vormittag an 167. I.D. übergeben.

                                                                                              17.10.1943

Morgenmeldung

Beiderseitige geringe Feuertätigkeit. Die Ablösung des II./Pz.Gren.Rgt. 110 durch I./Gren.Rgt. 545 ist im Gange

Tagesmeldung

In der vergangenen Nacht wurde ein feindl. Boot, das im mittleren Rgt.- Abschnitt überzusetzen versuchte, durch Abwehrfeuer vernichtet.
Am rechten Flügel griff der Feind um 07:00 Uhr und erneut ab 10:00 Uhr mit etwas 300 Mann, von Gr.W. unterstützt, nordwestl. Nowo-Lipowo an. In Gegenunternehmungen wurde der Feind an einigen Stellen, an denen er in das Hauptkampffeld eingedrungen war, im Laufe des Tages zurückgeworfen. Hierbei wurden 5 Gefangene gemacht. Die Beute konnte noch nicht gezählt werden. Die eigenen Verluste bei I./Gren.Rgt. 545 betrugen 3 Offiziere und 30 Mann, darunter der Btl.Kdr. (verwundet)
Im übrigen Abschnitt nur geringes feindliches Störungsfeuer.
Pegelstand +4cm

                                                                                              18.10.1943

Morgenmeldung

Nordwestl. Koropowka versuchte der Feind in de Abendstunden mit 3 Booten überzusetzen. Er wurde vor Erreichen des Ufers zur Umkehr gezwungen.
Die Zahl der bei den Gegenunternehmungen des gestrigen Tages im rechten Abschnitt eingebrachten Überläufer hat sich auf 9 erhöht.

Tagesmeldung

Am rechten Flügel wurde eine am Vortage nicht ganz bereinigte Einbruchstelle im Gegenangriff zurückgenommen. Bei den sofort einsetzenden und wiederholt vorgetragenen Gegenstößen des Feindes ging erneut eine Düne von 70m Breite und 50m Tiefe verloren.

Der Druck des Feindes hielt an. Alle weiteren Vorstöße wurden jedoch abgewiesen.

Die Ablösung des I./Gren.Rgt. 546 durch Füs.Btl. 167 ist abgeschlossen. Das Btl. sowie Teile des I./Gren.Rgt. 544 wurden im Laufe des Tages gruppenweise zur 320.I.D. in Marsch gesetzt.
Pegelstand unverändert.

                                                                                              19.10.1943

Morgenmeldung

Stellenweise feindl. Störungsfeuer, besonders auf rechten Flügel. Eigene Art. störte den feindlichen Übersetzverkehr. Die am rechten Flügel eingebrachte Beute der beiden letzten Kampftage beträgt 1 s.M.G., 2 le.M.G., 4 M.P. und mehrere Handwaffen. Weitere umherliegende Waffen konnten bisher nicht geborgen werden.
Die eigenen blutigen Verluste auf rechtem Flügel betrugen am 18.10.43 40 Mann (darunter 2 Offiziere)

Tagesmeldung

Im rechten Abschnitt wurde am Vormittag 500m südl. Mmhl. (nordwestl. Hf. Smytnizar) eine Düne besetzt und dadurch die HKL in einer Breite von 75m um 150m vorverlegt.
Südwestl. Hf. Smytnizar fühlte der Gegner mit 2 Spähtrupps gegen die HKL vor.
Am rechten Flügel während des ganzen Tages beiderseitige Feuertätigkeit.

Vor dem Nordostteil der Insel Ssibir versuchte der Feind im Laufe der Nacht mit 2 Booten auf die nordwestl. Der Insel Ssemiljanskij gelegene Insel überzusetzen. Er wurde vor Erreichen des Ufers zur Umkehr gezwungen.

Eigene Art. störte im Laufe des Vormittags den Übersetzverkehr nördl. Hf. Smytnizar.

Am rechten Flügel wurde 1 Panzerbüchse eingebracht.
Pegelstand + 8cm

                                                                                              20.10.1943

Morgenmeldung

Rege beiderseitige Infanteriefeuer- und Scharfschützentätigkeit am rechten Flügel.
Im mittleren und linken Abschnitt nur geringe Gefechtstätigkeit.

An der Übersetzstelle nördl. Hf. Smytnizar Übersetzverkehr mit LKW, Fahrzeugen, Pferden und Mannschaften.

Im Verlaufe des Abends wurden 2 feindl. Spähtrupps abgewiesen.

In der Nacht wurde bei gewaltsamer Aufklärung gegen den nordostwärtigen Teil der Insel Saibir 1 Gefangener eingebracht.

Am rechten Flügel wurden nach Beschuß 1 Pak, 1 m.Gr.W., 1 s.M.G. und 1 le.M.G. des Feindes vernichtet. 1 Gefangener, 4 Überläufer wurden eingebracht und 1 fdl. Pz.Bü. sowie 2 Schnellfeuergewehre erbeutet.

Tagesmeldung

Südwestl. Und nordwestl. Hf. Smytnizar unternahm der Feind in den frühen Morgenstunden mit einer Stoßgruppe in Stärke von ca. 20-30 Mann und 4 Spähtrupps in Stärke von 6-10 Mann Aufklärungsvorstöße gegen die HKL. Er wurde überall abgewiesen und verlor 1 Gefangenen und 6 Tote.

Im Laufe des Tages im gesamten Divisionsabschnitt beiderseits Inf.- und Art. Feuertätigkeit.

In der Zeit vom 14:00 – 15:00 Uhr fuhren 10 Feindpanzer von Gradishsk aus über Punkt 66,4 und 66,2 bis in die Gegend Wolchje-B.

An der Fähre 1,5km nördl. Stara- Lipowo wurden am Nachmittag Arbeiten und Geräteansammlungen beobachtet, vermutlich zum Brückenbau.

Art. und I.G. bekämpften Feindansammlungen nordostw. Der Satubok- Insel und südl. Punkt 69,3.

Division hat 10:00 uhr den Befehl im bisherigen Abschnitt der 320.I.D. übernommen. Weiterhin übernahm Gren.Rgt. 546 den Befehl im Abschnitt des Gren.Rgt. 585; Gren.Rgt. 544 den Befehl im Abschnitt der Gren.Rgt.  586 und 587. Der Scharfschütz. Uffz. Hoßfelder, Gren. Rgt. 545 erzielte in 2 tagen 15 anerkannte Feindabschüsse.

Die blutigen Verluste der 389.I:D. seit dem 02.10.43 (erster Einsatztag im Osten) betragen bisher 413 Mann (darunter 9 Offiziere)

                                                                                              21.10.1943

Morgenmeldung

Auch am Spätnachmittag reger Übersetzverkehr an der Übersetzstelle nördl. Hf. Smytnizar.
Die Arbeiten an der Fähre nördl. Stara- Lipowo wurden während des Nachmittags und der Nacht mit Art.- Störungsfeuer belegt.

Beiderseitige Feuertätigkeit insbesondere im Raum westl. Hf. Smytnizar.

Tagesmeldung

Im gesamten Abschnitt nur geringe Feuertätigkeit.
An der Fährstelle nördl. Stara- Lipowo setze der Feind seinen Brückenbau fort. Sämtliche Pfähle des Unterbaues wurden gesetzt und der Bodenbelag zu einem Viertel vom Feindufer aus fertiggestellt.

Der Übersetzverkehr bei der Kolodowoj- Insel und nördl. Hf. Smytnizar sowie die Arbeiten an der Fährstelle wurden durch Art. Feuer gestört.

III./Gren.Rgt. 544 wurde zur Ablösung des Gren.Rgt. 305 der 198. I.D. in Marsch gesetzt.
Am linken Flügel wurde der Frontteil von Woronowka nach Westen an 320.I:D. übergeben.

                                                                                              22.10.1943

Morgenmeldung

Um 16:00 Uhr löste der Feind schlagartig heftiges Feuer mit Art. (etwa 8-12 Geschütze), 2 Salvengeschützen, zahlreichen Gr.W. und anderen schweren Waffen auf den Frontteil Hf. Shumeiko bis zum Dnjepr nordwestl. Hf. Smytnizar aus. Während eigenes Abwehrfeuer im Abschnitt Hf. Shumeiko Nowo- Lipowofeindl. Bereitstellungen zerschlagen konnte, so dass nur schwache Kräfte antraten, griff der Feind nach fast einstündiger Feuervorbereitung auf das HKF. Bis in Höhe der Btl.- Gefechtsstände, südwestl. Hf. Smytnizar mit 1 Kp. Und nordwestl. Hf. Smytnizar mit 2-3 Kp. An. Er wurde überall blutig abgewiesen. Allein in einem Zug- Abschnitt wurden 22 Tote vor der Stellung gezählt. An den übrigen Angriffsstellen konnten die Feindverluste wegen der heranbrechenden Dunkelheit nicht mehr gezählt werden.
Während des Angriffs nebelte der Feind an der Dnjepr- Front bei Hf. Koropowka.

Nach 18:00 Uhr flaute die Kampftätigkeit ab.
An der Fährstelle nördl. Staro- Lipowo weiterhin rege Bautätigkeit.

Rgt. Gruppe 587 (ohne 1. Kp.) wurde während der Nacht durch Teile I./Gren.Rgt. 544 abgelöst und nach Podoroshno in Marsch gesetzt.
III./Gren.Rgt. 544 erreichte mit Anfang am Abend den Abschnitt des Gren.Rgt. 305. (198.I.D.) Die Ablösung dieses Rgt. Wird voraussichtlich am 22.10.43, Nachmittags beendet sein.

Tagesmeldung

An der Front zwischen Dnjepr und Nowo- Lipiwp ging der Feind in den Nachtstunden mit mehreren Späh- und Stoßtrupps in Stärke von bis zu 60 Mann gegen die HKL vor. Westl. Hf. Shumeiko gelang es ihm, in die HKL einzubrechen und 1 Gefangenen zu machen, der im Gegenstoß wieder befreit wurde. Alle übrigen Unternehmungen des Feindes wurden zum Teil im Nahkampf abgewiesen.

Nordwestl. Hf. Smytnizar wurde gegen 12:00 Uhr ein feindl. Vorstoß in Stärke von 12-15 Mann abgewiesen. Im Laufe des Nachmittages unternahm der Feind an dieser Stelle unter dem Feuerschutz von Pak und s.Gr.W. weitere Vorstöße, wobei ihm ein örtlicher Einbruch gelang. Gegenstoß ist im Gange.

Die Brücke an der Fährstelle nördl. Staro- Lipowo ist fertiggestellt. Auf dieser Brücke den ganzen Tag über reger Fußgängerverkehr in beiden Richtungen.

An der Übersetzstelle nördl. Hf. Smytnizar Übersetzungsverkehr. Insgesamt wurden während des Tages 24 Bootsfahrten (hin und zurück) gezählt.

Vom gestrigen Angriff wurden 86 Tote des Feindes gezählt. Weitere Verluste in den Bereitstellungsräumen und dem unübersichtlichen Dünengelände sind sicher.
Die Ablösung des Gren.Rgt. 305 (198.I.D.) durch III./Gren.Rgt. 544 wurde um 17:00 Uhr beendet.

Pegelstand unverändert.

                                                                                              23.10.1943

Morgenmeldung

Die Einbruchsstelle nordwestl. Hf. Smytnizar wurde am Spätnachmittag unter erheblichen eigenen Verlusten bereinigt.
An dieser Stelle wurden 22 Feindtote gezählt. Zeitweise stärkere feindl. Feuertätigkeit mit Feuerüberfällen.
Eigen Art. belegt Ansammlungen im Raum vor Hf. Smytnizar und dem Fährbetrieb ostw. und nördl. Staro- Lipowo, sowie nordwestl. Hf. Smytnizar mit Störungsfeuer.

An den Fähr- und Übersetzstellen der Insel Kolodowoi und nordwestl. Hf. Smytnizar wurde im Laufe des Nachmittags das Übersetzen von 457 Mann und 5 Panje- Fahrzeugen auf das diesseitige Dnjepr- Ufer beobachtet.

III./Gren.Rgt. 545 wurde durch Gren.Rgt. 587 (320.I.D.) abgelöst und wird nach Kalaborok in Marsch gesetzt.

Tagesmeldung

Gegen Morgen unternahm der Feind insgesamt 6 Aufklärungsvorstöße mit Spähtrupps geringer Stärke an verschiedenen Stellen der Divisionsfront, besonders nordw. Hf. Smytnizar.
Er wurde überall abgewiesen und dabei 2 Gefangene eingebracht.

Eigene Art. zersprengte am Nachmittag eine in Stärke von etwas 300 Mann von Staro- Lipowo in südostwärtiger Richtung marschierende Kolonne mit 20 Fahrzeugen und eine Feindansammlung südl. Staro- Lipowo. Die Übersetzstellen wurden im gesamten Abschnitt mit Störungsfeuer belegt.
An der Fährstelle nordwestl. Hf. Smytnizar setzten in der Zeit von 11:00 – 13:00 Uhr 18 Boote mit 165 Mann zum diesseitigen Ufer und die gleiche Anzahl Boote mit 250 - 300 Mann zum feindwärtigen Ufer über.

1 s.M.G., 1 le.M.G., 8 M.Pi., 6 Mehrladegewehre und 20 Karabiner wurden am linken Flügel von den Kämpfen der letzten Tage eingebracht.

Pegelstand unverändert.

                                                                                              24.10.1943

Morgenmeldung

Am Spätnachmittag und während der Nacht beiderseits nur Feuertätigkeit. 2 km westlich Wolfschje- S. wurde am Nachmittag eine feindl. Batterie durch Art.- Feuer zersprengt.

Die Beute von den Kämpfen am 22.10. erhöhte sich um ein weiteres s.M.G. und 1 M.Pi.

Tagesmeldung

In den frühen Morgenstunden wurde 2 km ostw. Hf. Schumeiko ein in Kompaniestärke vorgetragener fdl. Vorstoß im zusammengefassten Feuer aller Waffen zerschlagen.

Westl. Hf. Schumeiko wurden 4 Spähtrupps in Stärke von 4-6 Mann abgewiesen.

Am Vormittag unternahm der Feind südw. Hf. Smytnizar nach Feuervorbereitung mit Art., s.Gr.W. und Pak unter dem Schutz von Nebel 2 Vorstöße mit Stoßtrupps gegen die HKL. Die Vorstöße wurden abgewiesen.

Mit Fliegerbeobachtung wurden am Nachmittag die vom Nordwestteil der Insel Kolodowoi auf die Saretschnyi- Insel und südw. Maximowka auf die Kolodowoi- Insel führenden Stege mit Art.- Störungsfeuer belegt. Nach Fliegermeldungen wurden auf dem erstgenannten Steg 3 Volltreffer erzielt und eine vollbeladene Fähre versenkt.
Während des Tages im gesamten Abschnitt beiderseits Störungsfeuer mit Art., Gr.W. und Pak.

An der Fährstelle nördl. Staro-Lipowo wurde das Übersetzen von 28 Booten mit 280 Mann auf das diesseitige Ufer und von 19 Booten mit 90 Mann auf das feindwärtige Ufer beobachtet.

Die in den letzten tagen nördlich des Dnjepr sowie im fdl. Brückenkopf beobachteten Bewegungen, das Verhalten und die Kampftätigkeit des Feindes deuten darauf hin, dass vor der Division Ablösungen im Gange sind.

                                                                                              25.10.1943

Morgenmeldung

An der Übersetzstelle nordwestl. Hf. Smytnizar am Nachmittag reger Übersetzverkehr in beiden Richtungen. Insgesamt wurden je 75-100 Bootsfahrten gezählt.

Ostw. Hf. Shumeiko wurde am Spätnachmittag eine fdl. Spähtruppe in Stärke von 10-15 Mann abgewiesen.

Während der Nacht stellenweise fdl. Störungsfeuer.

Tagesmeldung

Division trat um 06:00 Uhr mit linkem Flügel Gren.Rgt. 546 und rechtem Flügel Gren.Rgt. 545 zum Angriff an. Der Angriff stieß überall auf feindl. Bereitstellungen, aus der bald danach der Feind seinerseits zum Angriff zwischen Dnjepr nordostw. Nowo-Georgijewsk und Gegend südwestl. Hf. Smytniza in einer Gesamtstärke von etwa 1200 Mann antrat. Die Hauptangriffsrichtung des Feindes waren beiderseits des Dubok, auf die Hf. Shumeiko, gegen Ostteil und Mitte Nowo- Lipowo und gegen das Dünengelände südwestl. Und westl. von Hf. Smytniza. Da die Kräfte für den eigenen Angriff gruppiert und die schw. Waffen auf die Unterstützung dieses Angriffs eingestellt waren, gelang dem Feind nach einer kurzen heftigen Feuervorbereitung nach kurzer Zeit im Morgennebel ein Einbruch im Ostteil und in der Mitte von Nowo- Lipowo.
Dagegen gewann der eigene Angriff am äußersten linken Flügel des Gren.Rgt. 546 und beim Gren.Rgt. 545 an Boden. In wechselvollen Kämpfen mit den entgegenstoßenden feindl. Kräften gelang es hier, das Angriffsziel am Ostrand der Dünen südwestl. Hf. Smytniza zu erreichen.

Zur Wiederherstellung der Lage im Abschnitt des Gren.Rgt 546 wurde III./Gren.Rgt. 545 zum Gegenangriff von West nach Ost durch Nowo- Lipowski angesetzt, der bis zum Einbruch der Dunkelheit bis in den Ostteil des Ortes durchstieß.

Die vordere Linie verläuft nunmehr:

Nordrand Hf. Shumeiko – Buschgruppe 1800m westl. Hf. Shumeiko – Häusergruppe 300m nordwestl. HKL. verlaufend . Verlauf der bisherigen HKL. bis südwestl, Hf. Smytniza.

Am linken Flügel der Division gelang dem Feind bei Hf. Koropowka ein Einbruch in etwa 100m Breite, der noch nicht bereinigt ist.

Der Feind erlitt überall blutige Verluste. Teilzählungen ergaben im Abschnitt des Gren.Rgt. 544 70 Tote, im Abschnitt des Gren.Rgt. 546 100 Tote und im Abschnitt des Gren.Rgt. 545 150 Tote. Über 30 Gefangene wurden gemacht.

Auch die eigenen Verluste sind erheblich. Sie betragen allein beim Gren.Rgt. 545 75Mann. 2 Btl. Kdre. Wurden verwundet.

Pegelstand unverändert.

Straßen: Zustand Normal, Verkehr unbehindert

                                                                                              26.10.1943

Morgenmeldung

Gegen 22:00 Uhr wurden 3 schwächere Vorstöße bei Hf. Schumeiko abgewiesen.

Im Laufe der Nacht beschränkte sich der Feind auf Aufklärungstätigkeit. Er wurde überall abgewiesen. Die eigenen Verluste des 25.10. betragen 200 Mann. An Beute wurde bisher 4 s.M.G., 2 le. M.G. und Handfeuerwaffen eingebracht. Nach sicherer Beobachtung wurden durch Beschuss 2 Geschütze und 1 Pak zerstört.

Tagesmeldung

Der Feind griff seit dem frühen Morgen an mehreren Stellen der ganzen Brückenkopffront in einer Gesamtstärke von 5 Bataillonen an.

Nachdem zunächst westl. des Dubok ein Angriff und beiderseits Hf. Schumeiko2 Spähtrupps abgewiesen worden waren, griff der Feind um 07:45 Uhr nach kurzer heftiger Feuervorbereitung mit allen Waffen, insbesondere Gr.W. in der Linie Dubok – Nowo-Lipowo an. Während es dem Feinde gelang, in Kompaniestärke in den Bachgrund 1km ostw. Hf. Schumeiko einzubrechen und den rechten Flügel des Gren.Rgt. 546 westl. Schumeiko Hf. Schumeiko zurückzudrängen, konnte er im linken Abschnitt des Gren.Rgt. 546 über Nowo-Lipowo bis an den Bachgrund nördl. Kalaborok vordringen.

Die Einbruchsstelle ostwärts Hf. Schumeiko wurde im Laufe des Vormittags bereinigt, wobei 10 Gefangene eingebracht und 80 Feindtote gezählt wurden. Weitere Vorstöße in diesem Abschnitt wurden teilweise schon in der Bereitstellung zerschlagen. Im rechten Abschnitt des Gren.Rgt. 546 wurde der Feind wieder geworfen und die HKL zurückgewonnen. Der am Vormittag aus der Gegend nordwestl. Kalaborok gegen Nowo-Lipowo vorgetragene Gegenangriff blieb dagegen in dem starken Abwehrfeuer aus Nowo-Lipowo liegen.

Der Angriff musste für den Nachmittag neu angesetzt werden, drang jedoch nur in den Westteil von Nowo-Lipowo ein.

Verlauf der vorderen Linie:

Bis Häusergruppe am Ostausgang der südlichen Dorfzeile von Nowo-Lipowo wie bisher – Häusergruppe 300m nordostw. Der Brücke, 800m nordostw. des „k“ von Kalaborok – 600m nördlich „r“ von Kalaborok – 200m ostwärts Windmühle, 500m südlich „N“ von Nowo-Lipowo, dort Anschluss an die HKL.

Gegen 09:00 Uhr griff der Feind auch den rechten Flügel des Gren.Rgt. 545 an und drängte eine Kompanie 100m zurück. In Gegend südwestl. Hf. Smytnizar ging eine vom Vortage gewonnene Düne verloren.

Am linken Flügel wurde die kleine Einbruchsstelle bei Hf. Koropowka gegen Abend vom Feinde gesäubert. Nach Zerstörung und Verminung der Kampfanlagen wurde dieser Stellungsteil wieder aufgegeben.

Die feindl. Artillerie war heute stärker als am Vortag. Im Raume um Maximowka traten 2 neue schw. Batterien auf. 14 Stuka warfen am Nachmittag Bomben auf Staro-Lipowo.

Die Gefangenenzahl beträgt heute 20.

Pegelstand: unverändert.

Strassen: Zustand normal, Verkehr unbehindert.
Paklage: 21

                                                                                              27.10.1943

Morgenmeldung

Am Spätnachmittag wurden im linken Abschnitt weitere Vorstöße des Feindes abgewiesen.

Anhaltend reger Beschuss auf zahlreiche Stellen im HKP.

Mit Einbruch der Dunkelheit flaute die Kampftätigkeit ab.

Am Spätnachmittag Bewegungen von 450Mann aus Maximowka über die Kalodowoi- Insel in den Brückenkopf.

Während der Nacht im gesamten Abschnitt Störungsfeuer mit Art. und schw. Inf.- Waffen.

Tagesmeldung

In den frühen Morgenstunden wurden 3 Vorstöße...

 - wird fortgesetzt! - 

Die zur Verfügungstellung der Daten wurde ausschließlich durch Gerhard D., einem Veteranen der Division, ermöglicht!

Danke Gerhard!!

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